Produkte im Flugblatt
Viel Gluck! Glucksbringer zu Silvester zu verschenken ist eine schone Tradition. Doch wie kamen Schweinchen, Kleeblatt und Fliegenpilz zu ihrer Symbolkraft? Text: Angelika Kraft iele Menschen schwéren darauf: Schweinchen und Marienkafer, Hufeisen, Rauchfangkehrer und vierblattrige Kleeblatter sollen Gliick brin- gen. Zu Silvester haben diese Talismane Hochsai- son. Um Mitternacht tiberreicht man den Menschen, die man schitzt, die kleinen Symbole, auf dass das nachste Jahr gut gelingen mag. Dabei gibt es die Tradition, Gliicksbringer im Haus aufzustellen oder bei sich zu tragen, tiberall auf der Welt und das schon seit vielen tausend Jahren. Schwein gehabt! Schweine waren immer schon ein Symbol fiir Reichtum. Man fiitterte sie mit Abfall und wenn sie gro8 und dick wa- ren, konnte man sie schlachten und essen oder um viel Geld verkaufen. Ein Schwein zu haben, war also ein echtes Gliick - daher stammt auch die Redewendung ,,Schwein gehabt“. Frither wurden zu Silvester tatsachlich echte Ferkel ver- schenkt, um jemandem Gliick zu wiinschen. Heute sind die Schweinchen Gottseidank aus Schokolade oder Marzipan. Flieg, kleiner Freund! Ein weiterer tierischer Talisman, der Marienkafer, ist v.a. fiir Bauern besonders niitzlich. SchlieBlich frisst er Blatt- lause und andere kleine Schadlinge. Friiher hielten die Bauern ihn fiir ein Geschenk der Heiligen Maria, der Mutter Jesu‘ und benannten den Kafer nach ihr. Aller guten Dinge sind vier Vierblattrige Kleeblatter sind sehr selten. Nur etwa eines von 5.000 besitzt vier Blatter. Wie ungewohnlich sie tat- sdchlich sind, erkennt man auch an ihrem Namen: Die bota- nische Bezeichnung von Klee lautet ,,Trifolium“, was tiber- setzt so viel wie ,,Dreiblatt“ bedeutet. Findet man trotzdem ein Exemplar mit vier Blattern, ist das etwas ganz Besonde- res. Aus diesem Grund glauben viele Menschen daran, dass sie ihrem Finder Gliick bringen. Ubrigens: Der Glticksklee, der gerne zu Silvester verschenkt wird, ist in Wahrheit gar kein echter Klee, sondern ein Sauerklee, der zwar den Klee im Namen tragt, tatsachlich aber nur wegen seines Ausse- hens so benannt wurde. Ein MGnnlein steht im Walde... Der Fliegenpilz sieht ja ganz htibsch aus mit seinem roten Schirm und den weien Punkten, vom Verzehr ist jedoch dringend abzuraten. Aber warum wurde gerade ein giftiger Pilz zum Symbol fiir Gliick? Nun ja, das liegt wohl daran, dass manche Menschen frither Fliegenpilze als Droge kon- sumiert haben, um sich in einen gliickhaften Rausch zu ver- setzen. Der Glaube, dass Fliegenpilze Gliick bringen, blieb bis heute erhalten. Dieser Mann bringt Gliick Frither hatten die Menschen grofe Kamine und Ofen, um ihr Heim zu heizen. Sammelte sich der Ru8 im Schornstein, konnte sich dieser entziinden und groBes Unheil bringen. Abhilfe schaffte der Rauchfangkehrer, der den Kamin regel- mafig reinigte und dafiir sorgte, dass die Menschen sicher heizen konnten und keine Angst vor Branden haben muss- ten. Ganz nebenbei war bekannt, dass der Rauchfangkehrer bei der Reinigung des Kamins gleich auch alle darin woh- nenden Geister vertrieb. Hufeisen-Gliick Auch Hufeisen gibt es schon seit mehreren hundert Jahren. Schmiede erhitzten das Eisen, um es verformen zu kénnen und brachten es - immer noch sehr heif - an den Hufen der Pferde an. Trotzdem verspiirten die Tiere keinen Schmerz, daher dachte man, Hufeisen beséRBen magische Krafte - die Symbolkraft als Gliicksbringer war geboren. Wichtig! Ein Hufeisen muss immer so aufgehangt werden, dass die offene Seite nach oben zeigt. Hangt man es verkehrt herum an die Wand, fallt das Gliick einfach wieder heraus. Oo Firs Leben am Land Brauchtum 39
Name | Details |
---|